Es gibt viele Dinge, die du unbedingt berücksichtigen solltest, um sowohl das Risiko zu minimieren, als auch deine Chancen und deinen Ertrag in deiner zukünftigen Musikkarriere zu maximieren.
Mache das, BEVOR du deinen Job kündigst:
- Mache deine Hausaufgaben
- Mache eine realistische Prognose
- Mache eine Gegenüberstellung
1. Mache deine Hausaufgaben
Du solltest eine Haushaltsrechnung erstellen. Nimm dafür ein weißes Blatt Papier und einen Bleistift und schreibe deine kompletten Einnahmen und Ausgaben auf.
Berücksichtige dabei absolut jeden noch so kleinen Posten. Von den Mietausgaben bis zum Zeitschriftenabo, von deinen Konzertgagen bis zur Kohle für private Gesangsstunden solltest du das lückenlos hinbekommen, um ein möglichst genaues Bild deiner finanziellen Situation zu bekommen.
Deine Einnahmen – Ausgaben – Rechnung
Pro Tipp
Solltest du Schulden haben: Versuche sie zu beseitigen, bevor du dich selbständig machst. Oft ist es mit einem Fixgehalt gut möglich, noch das ein oder andere abstottern. Das stabilisiert dich für die Zukunft, da deine Ausgaben dadurch sinken!
Zu guter Letzt solltest du, um deine Hausaufgaben zu machen, noch so viel “Offenes” wie möglich abschließen. Vielleicht steht bei dir ein Umzug an, oder du hast einen großen Kauf vor dir, oder du bist im Prozess des Hausbauens.
Wenn derart große Angelegenheiten vor dir liegen, kann das einen enormen Druck auf dich ausüben. Der Tag hat letztendlich nur 24 Stunden und gerade in einer anfänglichen Selbständigkeit ist wichtig, dass du dich genau auf diesen Prozess fokussieren kannst. Was du brauchst ist Stabilität, anstatt Projekten, die nichts mit deiner Musikkarriere zu tun haben.
Hier gilt es abzuwägen: Lass deine Vorhaben nicht deine Ausrede dafür sein, dass du dich nicht zu kündigen traust!
2. Mache eine realistische Prognose
Du musst keine Punktlandung bei deiner finanziellen Zukunftsprognose erreichen, aber du solltest dich um ein möglichst realistisches Bild bemühen. Verzichte jedenfalls auf “wishful thinking”!
“Wishful thinking bedeutet, dass du dir einbildest, zum Star geboren zu sein. Das ist Bullshit!”
Du schaffst es, eine realistische Prognose zu erstellen, indem du dort anfängt, wo du jetzt gerade stehst. Orientiere dabei dich an denjenigen Tätigkeiten, von denen du bereits einen sogenannten “Proof of Concept” hast. Das sind die Tätigkeiten, mit denen du tatsächlich bereits Kohle für deine Dienstleistungen verdient hast. Denke dabei an:
- Deine Konzerte
- Deine Songwritings
- Deine Studiojobs
- Deine Produktionen
- … und was dir sonst noch einfällt
Die nächste Fragestellung ist diejenige nach der Optimierung dieser Proofs of Concepts. Wie kannst du deine Auftrittsanzahl maximieren? Wie kannst du deine Gagen und Tantiemen erhöhen? Wie kommst du an mehr oder besser zahlende Kunden für deine Produktionen ran?
3. Mache eine Gegenüberstellung
Sobald du deine Hausaufgaben gemacht hast (Punkt 1) und eine realistische Prognose erstellt hast (Punkt 2) solltest du die beiden im Vergleich betrachten. Wenn das Ergebnis ein positives Bild mit geringem Risiko darstellt, dann spricht grundsätzlich nicht viel dagegen zu kündigen. Hierbei gibt es dennoch zwei Ratschläge, die du unbedingt berücksichtigen solltest:
- Schlaf drüber
Manchmal handeln wir zu schnell. Eine Nacht vergehen zu lassen, kann dir helfen, mit frischem Kopf nochmals durchzudenken, was du am Vortag vielleicht übersehen hast. - Verbrenne keine Brücken
Auch für deinen Brotgeber ist deine Kündigung kein angenehmer Moment. Für deinen Betrieb könnte sich durch deinen Entschluss nämlich ebenso einiges ändern. Das ist ein guter Moment um respektvoll, professionell und dankend zu zeigen, dass du eine tolle Arbeitskraft warst. Vergiss nicht, dass man sich im Leben immer zwei Mal begegnet und dann ist es oft fein, wenn man sich zuvor erhobenen Hauptes voneinander verabschiedet hat.
BONUSTIPPS
- Spread the word
Mundpropaganda ist nach wie vor die stärkste Form der Werbung. Wenn du dich selbstständig machst, sprich und schreib darüber. Sorge dafür, dass deine Kontakte bescheid wissen. Du bist jetzt buchbar, du bist ready für neue Projekte, du bist ab sofort flexibel. Erwähne es in Telefonaten, bei Treffen, bei spontanen Gelegenheiten, auf Whatsapp und in deiner E-Mail-Unterschrift. Du wirst dich wundern, was das bewirkt! - Gib 150% um 100% zu erreichen
Glaube bloß nicht, dass gute Dinge von alleine kommen. Im Gegenteil. “Outperform” deine Konkurrenz. Nur wenn du deinen Kunden mehr gibst, als sie erwarten würden, bleibst du ein heißer Kandidat für die großen Gigs. Das heißt: Mehr üben, pünktlicher sein, zuverlässiger sein, kreativer sein und alles was sonst noch erforderlich ist. Bedenke, dass du deine neuen Voraussetzungen (kein zweiter Job) auch tatsächlich ausspielen musst, um einen tatsächlichen Vorteil im Business zu haben.
Wenn du das richtig angehst, werden deine Engagements und deine Einkommensquellen schneller wachsen, als dir lieb ist!
Music4ever,
Emi